Über mich

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Ich bin in der deutschen Hauptstadt geboren und auch dort aufgewachsen. Da die Fernsucht mich allerdings immer schon verfolgt hat (da ist meine Mama nicht ganz unschuldig, befürchte ich), bin ich vor einiger Zeit nach Nordirland gezogen, um hier Biomedical Science zu studieren. Und für alle, die es interessiert, schreibe ich in diesem Blog aus meinem Leben, welche Erfahrungen ich hier sammle und was sonst so passiert. :-)

Donnerstag, 13. September 2012

Ein Abstecher in die deutsche Hauptstadt und dessen Nachwirkungen...

Ich fange  gleich mal an mit einem Zitat meiner Mama zu meinem letzten Eintrag. „Auf der einen Seite beneide ich dich wegen Irland und auf der anderen Seite wundert es mich überhaupt nicht, dass es Großfamilien dort gibt. Die Iren haben ja nüscht anderes, um sich die Zeit besser einteilen zu können oder anders gestalten zu können!“ Sehr schön, Mutti! J
Zu Irland’s Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass es ja doch sehr schön ist hier, vor allem an der Nordküste. Wenn ich mir ein Auto leisten könnte, wäre mir bestimmt auch gar nicht soooo langweilig, weil ich mir dann hier alles anschauen könnte und nicht auf Andere (in diesem Fall Vince) angewiesen wäre. Aber wie gesagt, mit dem Drahtesel geht das immer nicht so gut. Naja gehen würde es vielleicht, aber nicht bei dem Wetterchen. Und wenn ich dann zusätzlich noch ein paar Freunde hier hätte, die nicht der Meinung sind sich jedes Wochenende die Kante geben zu müssen und Scheiße zu labern, wäre das auch von Vorteil. Solche Freunde habe ich ja auch, allerdings nicht in Lurgan, diesem Loch, sondern an der Küste, in Coleraine, Portrush und Portstewart. Hmmm…das ist schon sehr bedenklich. Wohne ich vielleicht in der falschen Gegend? Dieser Beitrag soll aber zur Abwechslung mal keine Hasstirade gegen Nordirland werden, sondern eine Hommage auf Berlin...dieses unheimliche tolle Fleckchen Erde, welches ich diesen Sommer (01.08.-16.08.) mit meiner Anwesenheit beglückt habe. Ich glaube, dass wir uns beide über diesen Besuch gefreut haben.
Jetzt habe ich gerade mal nach einem Wetterrückblick vom 01.08.2012 in Berlin und Lurgan geschaut, bin aber leider nicht fündig geworden. Aber ich werd’s mal beschreiben. Lurgan, Nordirland...der Wind tobt, graue Wolken versperren den Blick auf den Himmel, dicke Regentropfen treffen den Asphalt. Berlin, Deutschland...die Sonne lacht, Wolken sind nicht zu sehen, es herrschen fast tropische Temperaturen. Muss ich mehr sagen? Das war der PERFEKTE Tag, um Nordirland den Rücken zu kehren und für zweieinhalb Wochen Kultur, Sonne und Abenteuer zu erleben. Und genau das habe ich getan. In Berlin angekommen, wurde für zwei Nächte ins Hotel eingecheckt und dann ging der Spaß auch schon los. Spaziergänge durch Kreuzberg, Touri-Bustouren durch die ganze Stadt und Besuche bei der Familie standen an. Unter anderem ging es dabei in ein griechisches Restaurant in Mitte, aus welchem ich fast rausgerollt werden musste. Es wäre ja nett gewesen, wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass die Vorspeisen dort die Größe einer Hauptspeise haben. Dann hätte ich mich ja auf eins der beiden beschränkt. So hab ich natürlich als Vorspeise eine Riesenportion Kopanisti und eine Riesenportion Knoblauchbrot bekommen. Dazu gab es einen Salat, der zum Hauptgericht gehörte und DANN gab’s das Hauptgericht. Man ich wäre fast geplatzt, ist aber zum Glück alles gut gegangen. J Die nächsten Tage sah es dann nicht viel anders aus. Geburtstagsfeier der Oma, wo viel gegessen wurde und Kaffee und Kuchen bei der Tante, wo ich auch sehr viele Leckereien in mich reingestopft habe. Und was soll ich sagen? Ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen. So muss das sein!! Wir haben dann noch ein paar andere Touri-Sachen gemacht. So waren wir zum Beispiel bei Madame Tussaud’s, wo wir lustige Fotos von uns haben machen lassen, die jetzt auf unserem Kamin stehen, und sind an der East Side Gallery lang geschlendert. Ansonsten hatten wir so viele Termine, dass wir von A nach B gerannt sind, um auch immer pünktlich zu sein, was ganz ungewohnt war für Vince, weil er wahrscheinlich nicht mal weiß wie man Pünktlichkeit buchstabiert. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er weiß wie man das auf Deutsch buchstabiert und gleich noch viel geringer. J  Nachdem Vince dann irgendwann wieder nach Nordirland geflogen war, hatte ich gaaaaanz viel Zeit, um mich beim Volleyball Training einzumischen, mich mit Freunden zu treffen und tanzen zu gehen. Ist ja doch mal ganz schön ohne die andere Hälfte. Jetzt hätte ich fast schon gesagt „die bessere Hälfte“, aber wir sind uns noch nicht so ganz einig, wer die bessere Hälfte ist. Wir möchten uns ja beide mit diesem Titel schmücken, aber das geht natürlich nicht. Das muss noch ausdiskutiert werden..
Irgendwann war’s dann aber leider so weit und der Tag der Rückreise stand an. Diese musste ich dann auch noch allein antreten, weil meine Mama spontan Frühdienst hatte anstatt in der Nachtschicht zu arbeiten. Ich bin also mit meinen zwei Köfferchen (also sehr leichtem Gepäck...hust, hust) zum Flughafen gedackelt. Auf dem Weg dorthin wären mir fast meine zarten Ärmchen abgefallen, aber wie gesagt...sehr leichtes Gepäck. Irgendwann bin ich dann auch in Dublin gelandet, mit dem Bus nach Banbridge gefahren und dort von Vince abgeholt worden.
Nordirland hatte mich also wieder und es vergingen ein paar Tage bevor ich in ein kleines Depri-Loch fiel. Dieses wurde ausgelöst als ein gewisser Herr nicht wie gesagt um 18Uhr, sondern um 19.30Uhr (so viel zur Pünktlichkeit) vom Entenschießen nach Hause kam. Ich hatte eh schon den ganzen Tag allein in der Bude gehockt, weil ich arbeiten musste und als Vince dann nicht nach Hause kam, machte sich bei mir der Frust breit...und zwar gewaltig. Nach einer kurzen Auseinandersetzung hab ich mich in den Garten gesetzt und mir den Sonnenuntergang angeschaut, damit ich einen klaren Kopf bekomme, was auch relativ schnell geschah. Mir fiel’s quasi wie Schuppen von den Augen. Ich war gar nicht genervt von Vince’s Verspätung (denn daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt...bilde ich mir ein), sondern hatte einfach Heimweh. Ich habe mich so schnell wieder daran gewöhnt jeden Tag meine Freunde zu sehen und abends einfach ne Runde zu drehen und sich in irgendein Café oder einen Park zu setzen und zu schnattern. Und diese Umstellung zum irischen Lebensrhythmus fiel mir entsprechend schwer. Nachdem dann also auch die letzte Schuppe von meinen Äuglein gefallen war, bin ich wieder ins Haus und habe das mit Vince geklärt. Danach war auch wieder Friede, Freude, Eierkuchen. J Die nächsten paar Wochen haben wir vor uns hingelebt bevor es nach Spananien ging, aber dazu beim nächsten Mal mehr.
 
Bis dahin...machtet jut und tüdelüü!!! Xxx

Samstag, 1. September 2012

Mein nordirischer Sommer...


Da gibt es auch schon wieder einen neuen Beitrag von meiner Wenigkeit. Überrascht? Ja, ich auch. J Ich bin gerade in so einer Schreiblaune und weiß erstaunlicherweise auch genau, wodurch diese hervorgerufen wird. Ich habe angefangen einen Blog über Rohkost zu lesen. Das ist ein Tagebuch einer Dame, die Silke Rosenbusch heißt. Ihr Blog schimpft sich „RoheLust“ und ist ganz spannend. Er beschreibt sehr ehrlich ihren Weg zur Rohkost mit sämtlichen Erfahrungen, die sie gesammelt hat und mit Rezepten, welche sie auch auf ihrer Webseite mit dem gleichen Namen („RoheLust“) präsentiert. Und warum erzähle ich euch das? Na, das hab ich doch oben schon erwähnt....weil ich durch diesen Blog sehr motiviert bin, weiterhin über mein Leben in der großen, weiten und manchmal doch recht fiesen Welt zu berichten. Das bringt mich auch direkt zu meiner „Sommer“-Erfahrung in Nordirland. Und was soll ich sagen...es gibt hier halt nüscht, womit man sich den ganzen Tag beschäftigen könnte. Also mal abgesehen vom täglichen Hausputz. Aber wer hat schon Lust jeden Tag den ganzen Tag das Haus zu putzen? Haha, ich bin die Letzte, die zu so einer Aktion zu motivieren ist. J

Am Anfang des Sommers habe ich zu Vince gesagt, dass ich mir den Sommer mit Lesen und DVD schauen schon irgendwie vertreiben kann. Das ist doch echt traurig...wer möchte sich schon den Sommer nur mit solch banalen Dingen „vertreiben“? Sommer ist doch dazu da in der Sonne zu braten, Andere mit Wasser zu bespritzen, in den blauen Himmel zu starren, Fahrradtouren zu machen und, wenn’s denn sein muss, die Wäsche in der Sonne trocknen zu lassen, was erfahrungsgemäß eh viel schneller geht. Sicherlich muss so manch Anderer über den Sommer auch viel arbeiten, aber als Studentin bin ich da ja recht flexibel. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich nur auf der faulen Haut gelegen haben. Ich habe immer dann Überstunden gemacht, wenn es angeboten wurde, um schon mal für’s nächste Unijahr vorzuarbeiten. Aber zurück zu meinen Sommerbeschäftigungen. Anfangs habe ich wie gesagt unheimlich viel gelesen, mir auch tolle neue Bücher bei Amazon bestellt und wie ein kleines Kind auf die Ankunft dieser Bücher gewartet. Und wenn ich sage „wie ein kleines Kind“, dann meine ich das auch so. Schon beim Abschluss der Bestellung war ich ganz aufgeregt. Wenn ich dann eine E-Mail von Amazon in meinem Postfach hatte, dass die Ware verschickt wurde, stieg diese Aufregung gleich noch mal. Bis dann allerdings der Postbote an der Tür klingelte, um mir das Paket zu überreichen, verging noch mal eine unendlich lange Zeit. Meistens nur zwei bis drei Tage, aber wenn man auf etwas wartet, sind selbst ein paar Stunden schon zu viel. Soviel also dazu. J Wo war ich? Ach ja, Bücher lesen und DVD schauen, um mir den Sommer zu vertreiben. Wie sich das anhört...“den Sommer zu vertreiben“. Aber was soll ich sagen? Hier gibt’s halt einfach nicht so viel zu tun, schon gar nicht ohne Auto. Ohne Auto ist man hier nämlich so ziemlich aufgeschmissen und überhaupt total unflexibel, was mir ehrlich gesagt ein bisschen auf den nicht vorhandenen Sack geht. Ich bin ja grundsätzlich ein sehr großer Fan meines Fahrrads und alle die mich kennen, wissen, dass ich in Berlin fast nie ohne meinen magentafarbenen Begleiter anzutreffen war. Ob’s die Fahrt zum Park war oder zum Nachtklub...das war egal. Aber so einfach ist das hier nicht. Erstens gibt’s kaum schöne Parks oder gute Klubs in der Nähe (schon gar nicht mit Fahrradständern) und zweitens macht das Wetter eh immer was es will. Angesagt ist ein wolkiger Himmel mit ein paar Sonnenstrahlen und was gibt’s? Den ganzen Tag Regen. Ich habe mir jetzt auch angewöhnt, immer Regensachen mitzunehmen. Aber ich weiche echt schon wieder vom Thema ab. Daran sollte ich vielleicht noch ein bisschen arbeiten. Da ist es ja kein Wunder, dass die Einträge immer viel zu lang werden. Wo war ich jetzt schon wieder? Ach ja, die Bücher und die DVDs. Dieser Plan hat jedenfalls nicht soooo funktioniert. Ich habe zwar alle Bücher gelesen, die ich mir gekauft habe, aber irgendwann wurde das leicht, nein eigentlich sehr eintönig und irgendwie langweilig, obwohl die Bücher sehr gut waren. Weiterhin habe ich es jetzt endlich mal geschafft alle Gilmore Girls Folgen zu schauen, doch auch das war nicht befriedigend. Wie sich sicher jeder denken kann (da mache ich ja auch nie wirklich ein Geheimnis draus), ist mir relativ schnell langweilig geworden.

Irgendwann habe ich mich dann dazu entschlossen mich wieder im Fitnessstudio anzumelden. Das hatte ich im letzten Sommer schon mal gemacht und mir damit relativ viel Zeit vertrieben. Allerdings war ich von dem Studio nicht so begeistert. Naja, hab ich mir halt ein anderes gesucht, welches mir sehr viel besser gefällt. Da bin ich seitdem Stammgast und konnte mich sogar mit dem Laufband anfreunden. Wir sind jetzt per Du und ich glaube, das Laufband findet auch immer mehr Gefallen an mir. Hätte das Laufband ein facebook-Konto wäre ich wohl mit ihm befreundet. Ich sollte dem Laufband vielleicht demnächst mitteilen, dass ich in einer Beziehung bin und mich auf nichts Neues einlassen möchte. Hoffentlich verletze ich damit seine Gefühle. Und weil ich so motiviert bin und am Laufen so viel Gefallen gefunden habe, musste ich mir auch gleich noch neue Laufschuhe kaufen. Dabei habe ich festgestellt, dass mein rechter Fuss größer ist als mein Linker und das regt mich auf. Hätte ich allerdings eine größere Größe genommen, hätte mein Fuss keinen Halt gehabt. Ich hab also die 40 ½ gekauft, was für den linken Fuss PERFEKT und für den rechten ein bisschen knapp ist. Und jetzt kommt’s. Gleich beim ersten Tragen auf dem Laufband habe ich eine so derbe Blase am rechten Hacken bekommen, dass ich das Laufen unterbrechen musste und dann zwischen den anderen Geräten, wo man den Fuss nicht so belastet, hin und her gehumpelt bin. Aber ich habe ja den Hauch einer Hoffnung, dass sich die Schuhe im Laufe der Zeit weiten. Und bis dahin muss das mit Pflaster auf der Blase gehen. Und weil mir jetzt im Laufe der Zeit doch wieder relativ langweilig geworden ist, habe ich diesen Blog zur Rohkost rausgesucht, um mal zu sehen, welche Auswirkungen eine Ernährungsumstellung auf den Körper hat. Und weil dort so regelmäßig gepostet wird, dachte ich mir, dass ich das auch mal machen werde. J

Und das ist eigentlich so ziemlich alles, was ich über meinen nordirischen Sommer bisher zu berichten habe. Und ja, ich stimme allen zu die sagen, dass das ja recht langweilig ist. Aber damit freunde ich mich wohl besser erstmal an. Mindestens einen Sommer dieser Sorte habe ich ja noch vor mir und dann werden wir mal weitersehen. Da das schon wieder so viel ist und ich gerade feststelle, dass ich diesen Beitrag nicht so gelungen finde wie die anderen, werde ich mich meinem Berlinurlaub im nächsten Beitrag widmen.