Über mich

Mein Bild
Ich bin in der deutschen Hauptstadt geboren und auch dort aufgewachsen. Da die Fernsucht mich allerdings immer schon verfolgt hat (da ist meine Mama nicht ganz unschuldig, befürchte ich), bin ich vor einiger Zeit nach Nordirland gezogen, um hier Biomedical Science zu studieren. Und für alle, die es interessiert, schreibe ich in diesem Blog aus meinem Leben, welche Erfahrungen ich hier sammle und was sonst so passiert. :-)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Urlaub, wo, häh, was?????


Uuuuuund ein weiteres Mal finde ich die Zeit, um euch einen Einblick in mein mittlerweile nicht mehr so neues Leben zu verschaffen. Ich habe dazu gerade ein Bild von mir im Kopf, welches ich gern mit euch teilen möchte. Stellt euch vor ich wäre in einem dunklen Kämmerchen unter einem Haufen von Dokumenten, Ordnern, Plakaten und anderen Sachen vergraben...Volleybälle befinden sich übrigens auch auf diesem Stapel. Um den Stapel herum sind die hohen Wände mit Bücherregalen tapeziert, in welchen alte, ja fast schon antike Bücher stehen. Kerzenlicht erhellt den Raum und auf dem Schreibtisch stehen ein angegammelter Apfel und ein verwelkender Blumenstrauß. Mit einer kleinen Schaufel in der Hand habe ich mir einen Guckloch gegraben, aus welchem mein rechter Arm rausschaut und eifrig Buchstaben in den Laptop hämmert bevor der Stapel kollabiert. Das bin ich beim Schreiben dieser Zeilen! J

Eigentlich wollte ich zwischen dem letzten Eintrag und diesem gar nicht so viel Zeit vergehen lassen, weil ich Angst hatte, dass ich die Hälfte von dem was ich schreiben wollte wieder vergesse. Und genau so ist es...ich sollte mir so ein Dings anschaffen wie Dumbledore es hat, ein Pensieve (auf Englisch) oder auf Deutsch, ein Denkarium. Dann kann ich mit meinen Zauberstab, den ich mir natürlich auch besorgen werde, die Gedanken aus dem Kopf ziehen und sie mir anschauen wann immer ich will. Oh und um es noch etwas moderner zu machen, gibt es für die ganz Faulen noch ein Programm, welches die Gedanken direkt vom Denkarium an den PC weiter gibt, sodass man den Beitrag eigentlich nur noch veröffentlichen muss. Grandios!!! Man merkt, dass die Uni wieder begonnen hat...meine Gedanken überschlagen sich regelrecht bei so vielen ausgefallenen Ideen! Ich muss mich gerade selber ermahnen, dass das ja hier kein „Sinnlose Ideen“-Blog, sondern ein Reise-/Lebensbericht aus Nordirland ist. Wobei sich dieser Beitrag nicht auf Nordirland, sondern unseren Spananienurlaub beziehen soll. Wir dürfen also alle gespannt sein, an was ich mich noch erinnern kann.

Der Urlaub scheint jetzt eine halbe Ewigkeit her zu sein (ist er natürlich nicht, aber mir kommt’s so vor). Ich muss gerade mal überlegen wann wir denn überhaupt in den Urlaub gefahren sind. Ich glaube, nein ich bin mir ziemlich sicher, dass es am 06. September war. Das war ein Donnerstag und ich musste nicht arbeiten. Ja, genau so war’s. Unser Flieger ging relativ früh, 9.35 Uhr vom Belfast International Airport, von welchem ich vorher noch nicht geflogen bin, aber es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal. Das war also mein Erstes Mal...also das Fliegen vom Belfast International Airport. Da wir unser Gepäck vorher schön gewogen haben, ging das Einchecken ruck zuck und binnen kurzer Zeit saßen wir im Flieger. Geflogen sind wir mit EasyJet und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war. Abgesehen von der wenigen Beinfreiheit war mir der Flug im Großen und Ganzen angenehmer als mit Ryanair. Gegen 14.30 Uhr Ortszeit sind wir gelandet, haben gleich unseren Fahrer gefunden und wurden zu unserem Hotel chauffiert, welches sich Grand Hotal Cervantes nannte. Da haben wir uns kurz frisch gemacht und sind dann erstmal auf’s Dach, weil es da einen Pool gab, den wir uns mal ansehen wollten. War aber nichts besonderes, nur ein normaler Pool mit Wasser. Aber von dort oben hatte man einen guten Ausblick auf Torremolinos und das Meer, welches gar nicht so weit weg zu sein schien. Wir haben uns also auf den Weg zum Strand gemacht, weil wir dachten, dass das ja nur 3 Minütchen dauern würde. Ja, Pusteblume (jaja, ich weiß, dass das Pustekuchen heißt, aber auf Kuchen hab ich gerade keine Lust)...der Weg führte uns nämlich durch viele kleine Gassen mit unheimlich vielen kleinen Geschäften, die alle das gleiche zu verkaufen schienen. Gut für Vince, denn der brauchte neue Flipflops, weil er seine zu Hause vergessen hatte. Da gab es also eine Riesenauswahl und wie ein Mädchen hat er sich alle angeschaut und anprobiert (einer zwickte hier, der andere saß da nicht richtig, usw.) und sich nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde für ein Paar entschieden. Wir sind also irgendwann am Strand angekommen und haben dann unsere doch relativ großen Füße im Salzwasser gebadet. Pünktlich zum Abendbrot waren wir aber wieder im Hotel und mussten erstmal anstehen, weil das Restaurant so voll war. Das war übrigens nicht nur zum Abendbrot so, sondern auch zum Frühstück. Zu einer bestimmten Zeit, also gegen 9Uhr, war die Schlange so lang, dass man bis zu 25 Minuten warten musste. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt. Bei mir ist das dann so, dass ich mit knurrendem Magen recht unangenehm werden kann und ich regelrecht schlechte Laune bekomme und genau das ist am nächsten Morgen auch passiert. Also wirklich...musste von euch schon mal jemand im Hotel zum Frühstück anstehen, weil kein Platz im Restaurant war? In einem 4-Sterne Hotel? Da könnte ich mich bis heute noch drüber aufregen, aber das mach ich jetzt mal nicht. J Irgendwann haben wir einen Platz bekommen, waren frühstücken und haben uns dann auf den Weg nach Benalmadena gemacht, weil das laut Vince’s Papa ja nicht so weit weg ist. Jahaha, mit der Bahn...aber das wussten wir nicht und sind gelaufen, wofür wir eine Stunde gebraucht haben. Und auch das ist mit Flipflops nicht so angenehm.  Aber mit einem leckeren Eis sah die Welt gleich wieder viel bunter aus. Viel mehr haben wir auch dort nicht gemacht, weil es schon früher Nachmittag war und wir unseren Füßen nicht noch mehr Schmerzen bereiten wollten. Auf dem Rückweg haben wir auf der Hälfte eine Pause eingelegt. Zurück im Hotel ging’s dann wieder auf’s Dach, aber diesmal mit Badesachen und Handtüchern. Sich auf dem Dach eines neunstöckigen Gebäudes zu sonnen, hat schon irgendwie was. Nach dem Abendessen, zu welchem wieder angestanden wurde, haben wir uns wieder in die Gassen begegeben, weil wir da am Vortag ein Geschäft gesehen haben, in welchem man sich die Füße von kleinen Fischen anknabbern lassen konnte und das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. J Diese kleinen Fische, die Hornhaut lieben und sich vor keinem Fuß ekeln, nennen sich Doktor Fische oder wissenschaftlich Garra Rufa Kangalfische. Man kann sie aber auch einfach Knabberfische nennen, was das Ganze deutlich logischer und einfacher macht. Das war auf jeden Fall ganz witzig und angenehm. Auf unsere Abendgestaltung während des Urlaubs werde ich übrigens nicht näher eingehen, weil diese im Allgemeinen daraus bestand, dass wir für eine kleine Weile in die Stadt gelaufen sind, um das Abendessen zu verdauen und dann zurück zum Hotel sind, um dort ein bis zwei Drinks zu konsumieren, weil wir ja All Inclusive waren. Am nächsten Tag, also Samstag, sind wir nach dem Frühstück zum Strand gelaufen, haben dort zwei Liegen gemietet und haben den Tag in der Sonne gebraten...also ich habe in der Sonne gebraten und Vince hat sich recht schnell in den Schatten verzogen, weil er als typischer Ire nur rot wird anstatt braun. Und er wollte nicht aussehen wie ein Krebs, was ich irgendwie nachvollziehen kann. J Sonntag sind wir zum Aqualand Torremolinos gefahren. Das ist ein Wasserpark mit vielen Rutschen und anderen Späßen. Leider war Sonntag ein recht blöder Tag, um das zu machen, weil es logischerweise sehr voll war und wir für alle Rutschen unheimlich lange anstehen mussten, was dem Ganzen den Spaß ein wenig genommen hat. Hier sind ein paar Bilder der Attraktionen. Die Bilder sind nicht von mir, sondern die habe ich direkt von dieser Webseite.
 

Boomerang
 
Twister und Kamikaze
 
Crazy Cones
 
Multipista


Im Großen und Ganzen war das aber doch ein recht gelungener Tag. Montag war aber mein absoluter Lieblingstag in diesem Urlaub. Gleich am ersten Tag habe ich zu Vince gesagt, dass ich zu diesem Aventura Amazonia Kletterpark in Marbella möchte, wo man zwischen Bäumen hin- und herklettert und sich dabei immer schön selber sichern muss. Auch davon poste ich mal ein paar Fotos, das spart mir das schreiben, denn wie wir ja alle wissen, bin ich ein bisschen faul und stehe auch noch dazu. J


 
 
 
 

 
 

 


Auch diese Fotos sind nicht von mir, sondern von diversen Webseiten. Auf den Fotos sind auch nicht wir zu sehen, sondern irgendwelche anderen Leutchen. Ich hatte meine Kamera zwar mit, war aber zu sehr damit beschäftigt nicht von den Bäumen zu fallen. Das war also mein absolutes Highlight in diesem Urlaub. Am nächsten Tag (11.09.) ging es leider relativ früh wieder nach Hause. Ich kann also sagen, dass unserer erster gemeinsamer Urlaub ein Erfolg war und ich mich auf weitere sehr freue.


Ich bin mittlerweile wieder in Coleraine und erstens sehr glücklich, dass ich keine Arschloch-Mitbewohner habe und zweitens schon wieder so beschäftigt, dass ich zwar im Moment noch weiß wo mir der Kopf steht, aber es bestimmt nicht mehr lange dauert bis ich total den Überblick verliere, wenn ich mir nicht mal ein paar Zettelchen schreibe, welche ich mir im Zimmer aufhängen kann, damit ich weiß, was ich alles zu erledigen habe. Oh...das war ein langer Satz. So, das war’s erstmal wieder von mir und ich hoffe, dass es bald Neues gibt.


Bis dahin...machtet jut und tüdelüü!!! Xxx

 

PS: Eins muss ich euch jetzt doch noch mit euch teilen. Ich bin ja ein großer Fan von der Serie „Bones“, aber neulich wurde in der Show eine Leiche im weltgrößten Schokoriegel gefunden während ich Schokopudding aß. Jetzt wisst ihr Bescheid... das war irgendwie nicht so angenehm. L

Donnerstag, 13. September 2012

Ein Abstecher in die deutsche Hauptstadt und dessen Nachwirkungen...

Ich fange  gleich mal an mit einem Zitat meiner Mama zu meinem letzten Eintrag. „Auf der einen Seite beneide ich dich wegen Irland und auf der anderen Seite wundert es mich überhaupt nicht, dass es Großfamilien dort gibt. Die Iren haben ja nüscht anderes, um sich die Zeit besser einteilen zu können oder anders gestalten zu können!“ Sehr schön, Mutti! J
Zu Irland’s Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass es ja doch sehr schön ist hier, vor allem an der Nordküste. Wenn ich mir ein Auto leisten könnte, wäre mir bestimmt auch gar nicht soooo langweilig, weil ich mir dann hier alles anschauen könnte und nicht auf Andere (in diesem Fall Vince) angewiesen wäre. Aber wie gesagt, mit dem Drahtesel geht das immer nicht so gut. Naja gehen würde es vielleicht, aber nicht bei dem Wetterchen. Und wenn ich dann zusätzlich noch ein paar Freunde hier hätte, die nicht der Meinung sind sich jedes Wochenende die Kante geben zu müssen und Scheiße zu labern, wäre das auch von Vorteil. Solche Freunde habe ich ja auch, allerdings nicht in Lurgan, diesem Loch, sondern an der Küste, in Coleraine, Portrush und Portstewart. Hmmm…das ist schon sehr bedenklich. Wohne ich vielleicht in der falschen Gegend? Dieser Beitrag soll aber zur Abwechslung mal keine Hasstirade gegen Nordirland werden, sondern eine Hommage auf Berlin...dieses unheimliche tolle Fleckchen Erde, welches ich diesen Sommer (01.08.-16.08.) mit meiner Anwesenheit beglückt habe. Ich glaube, dass wir uns beide über diesen Besuch gefreut haben.
Jetzt habe ich gerade mal nach einem Wetterrückblick vom 01.08.2012 in Berlin und Lurgan geschaut, bin aber leider nicht fündig geworden. Aber ich werd’s mal beschreiben. Lurgan, Nordirland...der Wind tobt, graue Wolken versperren den Blick auf den Himmel, dicke Regentropfen treffen den Asphalt. Berlin, Deutschland...die Sonne lacht, Wolken sind nicht zu sehen, es herrschen fast tropische Temperaturen. Muss ich mehr sagen? Das war der PERFEKTE Tag, um Nordirland den Rücken zu kehren und für zweieinhalb Wochen Kultur, Sonne und Abenteuer zu erleben. Und genau das habe ich getan. In Berlin angekommen, wurde für zwei Nächte ins Hotel eingecheckt und dann ging der Spaß auch schon los. Spaziergänge durch Kreuzberg, Touri-Bustouren durch die ganze Stadt und Besuche bei der Familie standen an. Unter anderem ging es dabei in ein griechisches Restaurant in Mitte, aus welchem ich fast rausgerollt werden musste. Es wäre ja nett gewesen, wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass die Vorspeisen dort die Größe einer Hauptspeise haben. Dann hätte ich mich ja auf eins der beiden beschränkt. So hab ich natürlich als Vorspeise eine Riesenportion Kopanisti und eine Riesenportion Knoblauchbrot bekommen. Dazu gab es einen Salat, der zum Hauptgericht gehörte und DANN gab’s das Hauptgericht. Man ich wäre fast geplatzt, ist aber zum Glück alles gut gegangen. J Die nächsten Tage sah es dann nicht viel anders aus. Geburtstagsfeier der Oma, wo viel gegessen wurde und Kaffee und Kuchen bei der Tante, wo ich auch sehr viele Leckereien in mich reingestopft habe. Und was soll ich sagen? Ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen. So muss das sein!! Wir haben dann noch ein paar andere Touri-Sachen gemacht. So waren wir zum Beispiel bei Madame Tussaud’s, wo wir lustige Fotos von uns haben machen lassen, die jetzt auf unserem Kamin stehen, und sind an der East Side Gallery lang geschlendert. Ansonsten hatten wir so viele Termine, dass wir von A nach B gerannt sind, um auch immer pünktlich zu sein, was ganz ungewohnt war für Vince, weil er wahrscheinlich nicht mal weiß wie man Pünktlichkeit buchstabiert. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er weiß wie man das auf Deutsch buchstabiert und gleich noch viel geringer. J  Nachdem Vince dann irgendwann wieder nach Nordirland geflogen war, hatte ich gaaaaanz viel Zeit, um mich beim Volleyball Training einzumischen, mich mit Freunden zu treffen und tanzen zu gehen. Ist ja doch mal ganz schön ohne die andere Hälfte. Jetzt hätte ich fast schon gesagt „die bessere Hälfte“, aber wir sind uns noch nicht so ganz einig, wer die bessere Hälfte ist. Wir möchten uns ja beide mit diesem Titel schmücken, aber das geht natürlich nicht. Das muss noch ausdiskutiert werden..
Irgendwann war’s dann aber leider so weit und der Tag der Rückreise stand an. Diese musste ich dann auch noch allein antreten, weil meine Mama spontan Frühdienst hatte anstatt in der Nachtschicht zu arbeiten. Ich bin also mit meinen zwei Köfferchen (also sehr leichtem Gepäck...hust, hust) zum Flughafen gedackelt. Auf dem Weg dorthin wären mir fast meine zarten Ärmchen abgefallen, aber wie gesagt...sehr leichtes Gepäck. Irgendwann bin ich dann auch in Dublin gelandet, mit dem Bus nach Banbridge gefahren und dort von Vince abgeholt worden.
Nordirland hatte mich also wieder und es vergingen ein paar Tage bevor ich in ein kleines Depri-Loch fiel. Dieses wurde ausgelöst als ein gewisser Herr nicht wie gesagt um 18Uhr, sondern um 19.30Uhr (so viel zur Pünktlichkeit) vom Entenschießen nach Hause kam. Ich hatte eh schon den ganzen Tag allein in der Bude gehockt, weil ich arbeiten musste und als Vince dann nicht nach Hause kam, machte sich bei mir der Frust breit...und zwar gewaltig. Nach einer kurzen Auseinandersetzung hab ich mich in den Garten gesetzt und mir den Sonnenuntergang angeschaut, damit ich einen klaren Kopf bekomme, was auch relativ schnell geschah. Mir fiel’s quasi wie Schuppen von den Augen. Ich war gar nicht genervt von Vince’s Verspätung (denn daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt...bilde ich mir ein), sondern hatte einfach Heimweh. Ich habe mich so schnell wieder daran gewöhnt jeden Tag meine Freunde zu sehen und abends einfach ne Runde zu drehen und sich in irgendein Café oder einen Park zu setzen und zu schnattern. Und diese Umstellung zum irischen Lebensrhythmus fiel mir entsprechend schwer. Nachdem dann also auch die letzte Schuppe von meinen Äuglein gefallen war, bin ich wieder ins Haus und habe das mit Vince geklärt. Danach war auch wieder Friede, Freude, Eierkuchen. J Die nächsten paar Wochen haben wir vor uns hingelebt bevor es nach Spananien ging, aber dazu beim nächsten Mal mehr.
 
Bis dahin...machtet jut und tüdelüü!!! Xxx

Samstag, 1. September 2012

Mein nordirischer Sommer...


Da gibt es auch schon wieder einen neuen Beitrag von meiner Wenigkeit. Überrascht? Ja, ich auch. J Ich bin gerade in so einer Schreiblaune und weiß erstaunlicherweise auch genau, wodurch diese hervorgerufen wird. Ich habe angefangen einen Blog über Rohkost zu lesen. Das ist ein Tagebuch einer Dame, die Silke Rosenbusch heißt. Ihr Blog schimpft sich „RoheLust“ und ist ganz spannend. Er beschreibt sehr ehrlich ihren Weg zur Rohkost mit sämtlichen Erfahrungen, die sie gesammelt hat und mit Rezepten, welche sie auch auf ihrer Webseite mit dem gleichen Namen („RoheLust“) präsentiert. Und warum erzähle ich euch das? Na, das hab ich doch oben schon erwähnt....weil ich durch diesen Blog sehr motiviert bin, weiterhin über mein Leben in der großen, weiten und manchmal doch recht fiesen Welt zu berichten. Das bringt mich auch direkt zu meiner „Sommer“-Erfahrung in Nordirland. Und was soll ich sagen...es gibt hier halt nüscht, womit man sich den ganzen Tag beschäftigen könnte. Also mal abgesehen vom täglichen Hausputz. Aber wer hat schon Lust jeden Tag den ganzen Tag das Haus zu putzen? Haha, ich bin die Letzte, die zu so einer Aktion zu motivieren ist. J

Am Anfang des Sommers habe ich zu Vince gesagt, dass ich mir den Sommer mit Lesen und DVD schauen schon irgendwie vertreiben kann. Das ist doch echt traurig...wer möchte sich schon den Sommer nur mit solch banalen Dingen „vertreiben“? Sommer ist doch dazu da in der Sonne zu braten, Andere mit Wasser zu bespritzen, in den blauen Himmel zu starren, Fahrradtouren zu machen und, wenn’s denn sein muss, die Wäsche in der Sonne trocknen zu lassen, was erfahrungsgemäß eh viel schneller geht. Sicherlich muss so manch Anderer über den Sommer auch viel arbeiten, aber als Studentin bin ich da ja recht flexibel. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich nur auf der faulen Haut gelegen haben. Ich habe immer dann Überstunden gemacht, wenn es angeboten wurde, um schon mal für’s nächste Unijahr vorzuarbeiten. Aber zurück zu meinen Sommerbeschäftigungen. Anfangs habe ich wie gesagt unheimlich viel gelesen, mir auch tolle neue Bücher bei Amazon bestellt und wie ein kleines Kind auf die Ankunft dieser Bücher gewartet. Und wenn ich sage „wie ein kleines Kind“, dann meine ich das auch so. Schon beim Abschluss der Bestellung war ich ganz aufgeregt. Wenn ich dann eine E-Mail von Amazon in meinem Postfach hatte, dass die Ware verschickt wurde, stieg diese Aufregung gleich noch mal. Bis dann allerdings der Postbote an der Tür klingelte, um mir das Paket zu überreichen, verging noch mal eine unendlich lange Zeit. Meistens nur zwei bis drei Tage, aber wenn man auf etwas wartet, sind selbst ein paar Stunden schon zu viel. Soviel also dazu. J Wo war ich? Ach ja, Bücher lesen und DVD schauen, um mir den Sommer zu vertreiben. Wie sich das anhört...“den Sommer zu vertreiben“. Aber was soll ich sagen? Hier gibt’s halt einfach nicht so viel zu tun, schon gar nicht ohne Auto. Ohne Auto ist man hier nämlich so ziemlich aufgeschmissen und überhaupt total unflexibel, was mir ehrlich gesagt ein bisschen auf den nicht vorhandenen Sack geht. Ich bin ja grundsätzlich ein sehr großer Fan meines Fahrrads und alle die mich kennen, wissen, dass ich in Berlin fast nie ohne meinen magentafarbenen Begleiter anzutreffen war. Ob’s die Fahrt zum Park war oder zum Nachtklub...das war egal. Aber so einfach ist das hier nicht. Erstens gibt’s kaum schöne Parks oder gute Klubs in der Nähe (schon gar nicht mit Fahrradständern) und zweitens macht das Wetter eh immer was es will. Angesagt ist ein wolkiger Himmel mit ein paar Sonnenstrahlen und was gibt’s? Den ganzen Tag Regen. Ich habe mir jetzt auch angewöhnt, immer Regensachen mitzunehmen. Aber ich weiche echt schon wieder vom Thema ab. Daran sollte ich vielleicht noch ein bisschen arbeiten. Da ist es ja kein Wunder, dass die Einträge immer viel zu lang werden. Wo war ich jetzt schon wieder? Ach ja, die Bücher und die DVDs. Dieser Plan hat jedenfalls nicht soooo funktioniert. Ich habe zwar alle Bücher gelesen, die ich mir gekauft habe, aber irgendwann wurde das leicht, nein eigentlich sehr eintönig und irgendwie langweilig, obwohl die Bücher sehr gut waren. Weiterhin habe ich es jetzt endlich mal geschafft alle Gilmore Girls Folgen zu schauen, doch auch das war nicht befriedigend. Wie sich sicher jeder denken kann (da mache ich ja auch nie wirklich ein Geheimnis draus), ist mir relativ schnell langweilig geworden.

Irgendwann habe ich mich dann dazu entschlossen mich wieder im Fitnessstudio anzumelden. Das hatte ich im letzten Sommer schon mal gemacht und mir damit relativ viel Zeit vertrieben. Allerdings war ich von dem Studio nicht so begeistert. Naja, hab ich mir halt ein anderes gesucht, welches mir sehr viel besser gefällt. Da bin ich seitdem Stammgast und konnte mich sogar mit dem Laufband anfreunden. Wir sind jetzt per Du und ich glaube, das Laufband findet auch immer mehr Gefallen an mir. Hätte das Laufband ein facebook-Konto wäre ich wohl mit ihm befreundet. Ich sollte dem Laufband vielleicht demnächst mitteilen, dass ich in einer Beziehung bin und mich auf nichts Neues einlassen möchte. Hoffentlich verletze ich damit seine Gefühle. Und weil ich so motiviert bin und am Laufen so viel Gefallen gefunden habe, musste ich mir auch gleich noch neue Laufschuhe kaufen. Dabei habe ich festgestellt, dass mein rechter Fuss größer ist als mein Linker und das regt mich auf. Hätte ich allerdings eine größere Größe genommen, hätte mein Fuss keinen Halt gehabt. Ich hab also die 40 ½ gekauft, was für den linken Fuss PERFEKT und für den rechten ein bisschen knapp ist. Und jetzt kommt’s. Gleich beim ersten Tragen auf dem Laufband habe ich eine so derbe Blase am rechten Hacken bekommen, dass ich das Laufen unterbrechen musste und dann zwischen den anderen Geräten, wo man den Fuss nicht so belastet, hin und her gehumpelt bin. Aber ich habe ja den Hauch einer Hoffnung, dass sich die Schuhe im Laufe der Zeit weiten. Und bis dahin muss das mit Pflaster auf der Blase gehen. Und weil mir jetzt im Laufe der Zeit doch wieder relativ langweilig geworden ist, habe ich diesen Blog zur Rohkost rausgesucht, um mal zu sehen, welche Auswirkungen eine Ernährungsumstellung auf den Körper hat. Und weil dort so regelmäßig gepostet wird, dachte ich mir, dass ich das auch mal machen werde. J

Und das ist eigentlich so ziemlich alles, was ich über meinen nordirischen Sommer bisher zu berichten habe. Und ja, ich stimme allen zu die sagen, dass das ja recht langweilig ist. Aber damit freunde ich mich wohl besser erstmal an. Mindestens einen Sommer dieser Sorte habe ich ja noch vor mir und dann werden wir mal weitersehen. Da das schon wieder so viel ist und ich gerade feststelle, dass ich diesen Beitrag nicht so gelungen finde wie die anderen, werde ich mich meinem Berlinurlaub im nächsten Beitrag widmen.

Donnerstag, 30. August 2012

Studentin in Nordirland


Meiner letzter Beitrag ist jetzt genau 7 Monate her und wieder bereue ich, dass ich meinen Blog nicht regelmäßig aktualisiert habe. Grrrr....ich vergess bestimmt die Hälfte. Also gut....

Wie ja alle wissen (und wenn ihr es nicht wisst, solltet ihr euch schämen J) , habe ich mein Studium in Coleraine begonnen und ich bin ganz begeistert. Aber ich fange am Anfang an...Vince hat mich am 17. oder 18.September 2011 (das weiß ich schon gar nicht mehr so genau)  mit Sack und Pack nach Coleraine gefahren, wo es dann hieß, Accommodation Office (dieses Bürodings, wo sich nette Frauen, um Unterkunftsangelegenheiten kümmern) finden, dort den Vertrag für das Studentenwohnheim unterschreiben, Zimmer finden und inspizieren und Sachen auspacken. Im Zimmer angekommen, musste ich erstmal feststellen, dass es viel zu wenige Schubladen gibt und ich somit gar nicht wusste, wo ich alle meine Söckchen und Hemdchen und Schlüpferchen unterbringen sollte. Anschließend hab ich festgestellt, dass ich zwar ein Waschbecken im Zimmer hab, was ja auch ganz toll war (mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, dass ich mir ansonsten auch noch ein Waschbecken mit meinen „ordentlichen“ Mitbewohnern aus dem warmen Süden hätte teilen müssen, aber ich sollte mich hier wirklich an einen chronologischen Ablauf halten), aber es gab gar keine Haken für ein Handtuch. Aber das sind ja alles Dinge, die sich ganz leicht ändern lassen. Wir sind dann also gleich mal zu B’n’Q gefahren, was ungefähr genauso toll ist wie OBI. Dort gibt es so viele Sachen, mit denen ich nichts anfangen kann, aber auch so viele Dinge, die ich später gern in meinem Garten hätte, um mir die Gartenarbeit zu erleichtern...Hüpfburgen, Trampoline, Whirlpools, Sonnenliegen. J Aber wonach ich eigentlich Ausschau gehalten habe, waren billige Plastikkisten mit Schubladen, die ich in meinen Schrank stellen konnte, um dann dort meine oben genannten Kleidungsstücke unterzubringen. Und siehe da...genau sowas hab ich da auch gefunden...MAGIC!!! Ick sach ja...B’n’Q hat’s voll druff!  Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich mich in Coleraine häuslich eingerichtet, alle Fotos aufgestellt und sämtliche Chemie- und Biobücher ausgepackt hatte und ich mich sehr wohl fühlte in meinem Zimmer, dass von mir liebevoll „Kämmerchen“ getauft wurde. Der einzige Nachteil am Kämmerchen war seine Nähe zur/zum Küche/Wohnbereich und die unheimlich dünne Wand, die diese zwei Zimmer voneinander trennt, aber ich überspringe schon wieder 500 Sachen

Das erste Jahr habe ich gut überstanden und auch die spanischen Mitbewohnerinnen habe ich überlebt. Die meisten kennen ja die Geschichten, die sich da so in der WG ereignet haben. Hier mal ein paar Auszüge aus dieser Katastrophe. Spanier sind ja sowohl berühmt als auch berüchtigt dafür, dass sie ziemlich laut sind, gern und viel Feiern und erst spät abends Abendbrot essen. All diese Klischees muss ich leider bestätigen. Grundsätzlich habe ich gegen all diese Eigenschaften ja nichts einzuwenden...bis sie mich dann direkt betreffen. Anfangs war alles noch ganz nett und ich habe immer höflich gefragt wie es denn so geht und was das Studium macht und ob sie denn mit der Sprache Probleme hätten (und diese hatten sie, denn anfangs haben sie mich die meiste Zeit nicht verstanden und immer nur „ja“ gesagt), usw. Immer schön Smalltalk führen in der Hoffnung, dass da auch mal was zurück kommt. Die Antworten auf meine Fragen kamen ja auch meistens zurück, aber Fragen stellen war anscheinend zu schwer. Also mit anderen Spaniern bzw. anderen Menschen, die auch spanisch sprachen, funktionierte die Kommunikation aber anscheinend ganz gut...vor allem im betrunkenen Zustand (und diesen gab es doch recht häufig). Diese Kommunikation funktionierte dann so gut und so laut, dass ich trotz Ohrstöpseln mehrmals nachts aufgewacht und in die Küche gelaufen bin, um ihnen zu sagen, dass es 4Uhr morgens ist und sie doch bitte leise sein mögen. Dieses ganze Gefeier hätte mich ja auch nicht gestört, wenn sie nicht ständig anschließend in unsere Wohnung gekommen wären, um die Nacht ausklingen zu lassen. Ab und zu wäre ja auch DAS ok gewesen, aber nicht in diesem Ausmaß und vor allem nicht, wenn sie wissen, dass die Mitbewohner Vollzeitstudenten sind und am nächsten Morgen früh raus müssen. Aber auch darüber bin ich mittlerweile hinweg. Aber um euch noch ein paar mehr Einblicke zu verschaffen, gibt es hier noch eine Story.

Es war einmal ein liebes und nettes Mädchen, welches so unglaublich nett war, dass es den Spanierinnen erlaubt hat, Bierflaschen in ihr Fach des Tiefkühlers zu legen, in der Annahme, dass diese im Laufe des Abends geleert werden. Leider hatte dieses unglaublich nette Mädchen nicht bedacht, dass es sich hier um ihre spanischen Mitbewohner handelt, welche nicht so viel von Rücksichtnahme hielten. Am nächsten Morgen wachte das Mädchen nichts ahnend auf, ging in die Küche, um Brot aus dem Tiefkühler zu nehmen und musste dabei feststellen, dass sich das Bier immer noch in ihrem Fach befand. Anscheinend wurde dem Bier in der Flasche aber langweilig (was ja auch durchaus nachvollziehbar ist; mir würde in so einer Flasche auch langweilig werden) und es hat sich auf das gesamte Fach verteilt. Glücklicherweise war das Brot in einer Plastiktüte und wurde nicht vom Bier belästigt. Das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt noch relativ gelassen, hat das Brot in den Toaster gesteckt, das Tiefkühlfach zum Abwasch gestellt und sich auf den langen Weg zur Toilette gemacht. Da die Äuglein zu dem Zeitpunkt noch nicht so weit geöffnet waren, übersah es zunächst die Tragödie, die sich im Waschbecken abspielte, aber es sollte nicht lange dauern (nur ungefähr 30 Sekunden, denn länger benötigt man ja normalerweise nicht, wenn man nur Pipi muss) bis sie feststellte, das sich etwas Komisches im Waschbecken befand. Das „Komische“ war rot und grün und sah verdächtig nach ausgekotzter Tomate aus. Da war das nette Mädchen schon weniger entspannt und hatte folgenden Gedankengang „Gut, dass ich bei solchen Anblicken keine Herpes bekomme; Andere haben da mehr Probleme.“ Sie entschied sich dann, die Hände in ihrem Kämmerchen zu waschen und dann zu frühstücken. So verging dann der Tag und das Mädchen hatte viel Spaß in der Uni. Als es dann nach einem anstrengenden Tag nach Hause kam, musste es feststellen, dass das Tiefkühlfach immer noch nicht abgewaschen wurde, woraufhin das liebe, nette Mädchen die Geduld verlor und den Spanierinnen am liebsten den Marsch geblasen hätte. Aber weil das Mädchen so nett ist, hat es das natürlich nicht getan und ganz vernünftig mit den Mitbewohnerinnen gesprochen. Gebracht hat es leider nicht so viel. End of Story.

Da sich solche Vorfälle allerdings häuften, haben wir irgendwann gar nicht mehr miteinander gesprochen, wogegen ich auch nichts einzuwenden hatte, aber gut leben, lässt es sich so nicht. Soviel also zu meinen Mitbewohnern. ABER voller Freude kann ich euch mitteilen, dass ich dieses Jahr mit anderen Leuten zusammen wohnen werde und jetzt hoffe ich natürlich, dass die Angelegenheit etwas netter wird. J Das werde ich ja dann in knapp 3 Wochen rausfinden und euch dann auf dem Laufenden halten. Ich habe mir fest vorgenommen, den Blog jetzt regelmäßig zu aktualisieren, dann muss ich nicht immer alles nachholen und ihr wisst immer was hier so passiert. Ich habe jetzt immer noch sooooooo viel zu berichten, dass ich das wohl auf den nächsten Beitrag verschieben muss, da ihr mir sonst noch die Lust verliert diesen „Fast-Roman“ weiterzulesen. Der nächste Eintrag wird dann von meinem nordirischen Sommer handeln, der eigentlich ziemlich unspektakulär war, aber auch über die banalen Dinge kann „das liebe, nette Mädchen“ einen Roman schreiben. J

Bis dahin...machtet jut und tüdelüü!!! Xxx

Sonntag, 29. Januar 2012

Von der Arbeitssuche und anderen spaßigen Sachen

So ihr lieben Leute, mir ist hier gerade was ganz was Tolles eingefallen. Ihr werdet staunen und vor Freude in die Hände klatschen. Da ich ja jede Woche eine ewig lange Zugfahrt zur Arbeit vor mir habe, habe ich heute beschlossen, dass ich ja auf dem Weg dorthin mein Tagebuch schreiben kann. Es hat nur etwa 3 Monate gedauert bis mir mir diese Idee gekommen ist. Aber jetzt wo ich Student bin und ich mein Gehirn benutzen muss, fallen mir solche Sachen eben ein. Toll, ich bin
begeistert!! Ich bereue gerade, dass ich so ewig nichts geschrieben hab, weil das jetzt alles auf mich zurück fällt und ich fünfmal so viel Arbeit habe. In chronologischer Reihenfolge werde ich euch also jetzt in den nächsten 50 Stunden (und ich hoffe, ihr habt so viel Zeit) meine ersten
Monate in Nordirland schildern. Wenn ich mich richtig erinnere, hörte mein letzter Aufsatz damit auf, dass ich zu euch sagte ihr sollt mir die Daumen und großen Zehen drücken. Und habt ihr das gemacht? Ich hoffe es für euch, den wenn nicht, werde ich euch zu meinem nächsten Besuch in der Hauptstadt den Hintern versohlen. Kleiner Scherz am Rande…also wie war das? Ach ja, ich hatte meine Sozialversicherungsnummer beantragt und ein Konto eröffnet. Nachdem ich also mein Konto eröffnet hatte, hab ich erstmal Geld von meinem deutschen Konto auf mein irisches Konto überwiesen, damit ich Vince nicht ganz so auf der Tasche liege. Das war ein Erlebnis. Hier derkomplette Ablauf: Konto eröffnen, auf EC-Karte warten, auf PIN warten (ca.7 Tage), auf Zugangsdaten zum Online-Banking warten (ca. 2 Wochen), IBAN-Nummer rausfinden, sich mit einem inkompetenten Mitarbeiter am Telefon rumschlagen, um den SWIFT-Code rauszufinden, alle Details online eingeben und dann feststellen, dass man für Auslandsüberweisungen erstmal nen mobilTAN aktivieren muss, der einem per Post zugeschickt wird, diesen dann eingeben und dann nach etwa 3 Wochen das Geld von Deutschland nach Irland überweisen. Baaaaaah…was für ein Spaß. Ich hätte ausflippen können. So viel also zu dem ich will Vince nicht mehr so auf der Taschen liegen…haha…ich musste mir von ihm dann 150 Pfund leihen, damit ich die Bewerbung für die Uniunterkunft abschicken konnte (100 Pfund), meine europäische Gesundheitskarte, oder wie das Ding auf deutsch heißt, beantragen konnte (10 Pfund) und dann noch etwas Kleingeld auf dem Konto hatte, damit ich mir unterwegs auch mal einen Schokoriegel kaufen konnte. Soviel also dazu. Und nur mal nebenbei erwähnt…Arbeitslosengeld hab ich hier nicht bekommen, weil ich zu dem Zeitpunkt noch nicht in Großbritannien gearbeitet hatte. Neulich hab ich dann in der Zeitung gelesen, dass man hier als Ausländer durchaus 25,000 Pfund pro Jahr bekommen kann, auch wenn man hier nicht gearbeitet hat. Man muss nur wissen wie und gut im schauspielern sein, damit man dem Amt was vorheulen kann ohne dabei vor Lachen loszuprusten. Mir war dann also irgendwann so langweilig, dass ich angefangen habe, Gaelic football zu spielen. Ich hab schon beim ersten
Training festgestellt, dass das nichts für mich ist. Nebenbei habe ich im ersten Training auch gleich mal eines von den Mädels umgerannt, welches sich dann spontan am Knie verletzt hat. Trotzdem war ich bei ein paar weiteren Trainingseinheiten, um mir jedesmal wieder die Frage zu stellen, was ich da mache. Ein Sport mit Anrempeln, Beine stellen, Schubsen und womöglich noch Kratzen und Beissen, ist einfach nichts für mich…zu viel Körperkontakt. Hmmm…irgendwann hab ich dann angefangen bei Vince’s Eltern Kupfer von seiner Gummihülle zu
befreien. Das sollte ich vielleicht etwas genauer erklären, nicht dass jemand auf schmutzige Gedanken kommt. Vince’s Eltern bauen ja ein neues Haus und da mussten eben auch die alten Kabel ausgebuddelt warden. Die sind teilweise aus Kupfer und das lässt sich verkaufen, sobald das Kupfer von seiner Gummihülle getrennt ist. Und genau das hab ich gemacht. War zwar nicht ideal, aber wenigstens hatte ich erstmal was zu tun. Dass das Kupfer immer noch in der
Garage liegt, muss ich wohl nicht erwähnen. Naja, abgesehen davon habe ich mich natürlich weiterhin fleißig beworben. Unter anderem bei einer Firma, die sich GEM schimpft. Vince’s älteste Schwester hat dort während ihres Studiums gearbeitet und meinte zu mir, dass sie dort auch öfters zweisprachige, menschliche Lebewesen suchen und ich ja da gute Chancen hätte. Und tatsächlich haben sie dort Deutsche für ein Callcenter gesucht. Wenige Tage nachdem ich
meine Bewerbung abgeschickt hatte, bekam ich einen Anruf, dass ich diverse Tests bestehen muss bevor ich überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde. Ich musste einen Aufsatz in Deutsch und Englisch schreiben, in welchem ich erkläre warum ich bei GEM arbeiten möchte und warum in Belfast, ect. Das Ganze in 500 Wörtern…also kein Problem. Anschliessend habe ich einen Multiple Choice Test über Computerzeugs zugeschickt bekommen für welchen ich eine halbe Stunde Zeit hatte. Ich sollte eine E-Mail schicken, wenn ich mit dem Test beginne und eine weitere E-Mail mit dem beantwortetem Test. Das Dokument, dass mir zugeschickt wurde, war ein Word-Dokument, d.h. ich konnte es runterladen, die Fragen in Ruhe beantworten, die E-Mail schicken, die sagte, dass ich dann jetzt anfange und eine halbe Stunde später hab ich dann den Test zurückgeschickt. Und jetzt erklär mir mal einer die Logik. Haben die allen Ernstes gedacht, dass ich die E-Mail schreibe und dann erst den Test anfange? Also wirklich…!! Naja wie auch immer…jedenfalls wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Lief auch alles ganz gut…bis auf die Tatsache, dass ich 6.45Uhr morgens hätte anfangen müssen. Und so früh gibt es noch keine Bahn von Lurgan nach Belfast. Diesen Job habe ich also nicht bekommen. Glücklicherweise wurde meine Bewerbung für eine andere Stelle bei MSN in Betracht gezogen. Ich bin also das komplette Prozedere nochmal durchgegangen. Aufsatz, Test und Vorstellungsgespräch. Diesen Job hab ich dann bekommen. Nach 6 Wochen Arbeitslosigkeit konnte ich mich dann also endlich auf einen neuen Sinn in meinem Leben freuen. Angeblich hatte ich wohl nur Glück, dass ich “so schnell” Arbeit gefunden habe. Dass ich täglich 5 Bewerbungen geschrieben habe, bei 3 Arbeitsagenturen registriert war und für ein und die selbe Firma 4 Tests bestehen musste und zu 2 Vorstellungsgesprächen gefahren bin, wird hier wohl
ignoriert. Aber nein, ich rege mich nicht auf, denn das ist Energieverschwendung!!! Jedenfalls hab ich am 27. Juni 2011 bei GEM angefangen, wo ich dann 2 Wochen lang Training zum Zurücksetzen von Passwörtern bekommen habe. Ausserdem habe ich ein paar soziale Kontakte geknüpft und war finanziell nicht mehr von Vince abhängig….yaaaay!!!! Dort hab ich dann also bis zum Studienbeginn gearbeitet und mich fleißig finanziell auf mein erstes Semester
vorbereitet. Und wenn ich jetzt noch Lust hab, fang ich den nächsten Blog an. Ich bin gerade kreativ!! J Ich drücke euch. Kuss Kuss